Jeder dritte Personenkraftwagen wies Mängel auf

19.08.2021. 29,6 Millionen Fahrzeuge und damit +2,3 Prozent mehr als im Vorjahr wurden im Jahr 2020 zur Hauptuntersuchung (HU) vorgeführt. Dabei setzte sich die rückläufige Entwicklung der letzten Jahre bei der Beanstandungsquote, die bei 31,1 Prozent (2019: 31,5 %; 2018: 32,1 %) lag, fort. Auch die durchschnittliche Anzahl der Mängel je beanstandetem Fahrzeug nahm leicht ab. Während diese im Jahr 2019 noch bei durchschnittlich 2,67 Mängel je Fahrzeug lag, waren es im Jahr 2020 lediglich 2,61 Mängel je Fahrzeug.

Die Anzahl der geprüften Personenkraftwagen (Pkw) hat im Jahr 2020 leicht zugenommen. Mit 21,2 Millionen (+2,4 %) stellten sie die am häufigsten vorgeführte Fahrzeugklasse dar. Insgesamt wurden hierbei an rund 7,06 Millionen Pkw ein oder mehrere Mängel festgestellt. Damit wies etwa jeder dritte geprüfte Pkw Mängel auf. Die höchste Beanstandungsquote war bei der Fahrzeugklasse Nutzfahrzeuge (Kraftomnibusse, Lastkraftwagen und Sonstige Kraftfahrzeuge) zu beobachten (40,2 %). Die geringste Beanstandungsquote mit einem Wert von 12,2 Prozent wurde im Bereich der Krafträder festgestellt.

Als häufigste Fehlerquelle im Bereich der Pkw wurde, wie schon im Jahr 2019, ein Mangel an der lichttechnischen Einrichtung sowie an anderen Teilen der elektronischen Anlage ausgemacht. Diese Mangelart wurde bei rund 5,1 Millionen HU (2020: 27,2 %; 2019: 26,6 %) verzeichnet. Wie auch im vergangenen Jahr waren Mängel in der Bremsanlage (2020: 18,0 %; 2019: 18,8 %) die zweithäufigste Mangelart, gefolgt von "Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen" (2020: 17,2 %; 2019: 16,8 %). In Bezug auf die Mangelart "Umweltbelastung" konnte ein Rückgang von -8,7 Prozent beobachtet werden (2020: 17,1 %; 2019: 18,4 %).

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 37,0 Prozent aller HU von den einzelnen Technischen Überwachungsvereinen (TÜV) durchgeführt. Nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr lag der Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein (DEKRA) bei 33,4 Prozent. Rund 15,9 Prozent der Fahrzeuguntersuchungen entfielen auf die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Der Anteil der Prüfungen durch die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeug-Sachverständiger (KÜS) nahm leicht ab (2020: 10,3 %; 2019: 10,5 %).

Eine leichte Zunahme von +1,9 Prozent war bei der Anzahl aller durchgeführten Einzelabnahmen (2020: rund 1,04 Millionen; 2019: rund 1,02 Millionen) zu verzeichnen. Die Oldtimer-Gutachten stiegen um +12,6 Prozent auf 93.766 an. Die Untersuchungen von Fahrzeugen zur Personenbeförderung hingegen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um -11,8 Prozent ab.

Die komplette statistische Aufbereitung der Fahrzeuguntersuchungen des Jahres 2020 finden Sie hier (FU1).