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Inländerfahrleistung

Kurzbericht

Entwicklungen der Fahrleistungen nach Fahrzeugarten seit 2016

23. Juni 2021. Die auf Basis des Wegstreckenzählers geschätzte Inländerfahrleistung sank insgesamt im Jahr 2020 zum ersten Mal seit Beginn der Erhebung zum Berichtsjahr 2013 und betrug 733,0 Milliarden Kilometer (km) (-0,8 %).

Die Inländerfahrleistung aller Personenkraftwagen (Pkw) verringerte sich auf 626,4 Milliarden Kilometer (-0,9 %). Die Fahrleistung von Lastkraftwagen (Lkw) bis 3,5 t zulässiger Gesamtmasse (zGM) hingegen erhöhte sich auch in 2020 weiter auf 53,0 Milliarden Kilometer (+3,3 % zum Vorjahr).

Diagramm: Jahresfahrleistungen nach Fahrzeugarten seit 2016 (Bild hat eine Langbeschreibung)

Obwohl der mittlere Fahrzeugbestand* der Pkw auch in 2020 weiter anstieg (+1,2 %), sank die Gesamt-Jahresfahrleistung (-0,9 %). Die durchschnittliche Jahresfahrleistung je Pkw ging daher deutlicher zurück als in den Vorjahren (-2,0 %) und liegt bei 13.323 km.

Diagramm: Entwicklung der Jahresfahrleistung und des mittleren Fahrzeugbestands von Personenkraftwagen seit 2016 (Bild hat eine Langbeschreibung)

Bei den Lkw bis 3,5 t zGM nahm die Jahresfahrleistung im Gegensatz zu anderen Fahrzeugarten auch in 2020 weiter zu (+3,3 %). Der mittlere Fahrzeugbestand* stieg das zweite Jahr in Folge um 5,0 Prozent. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung zeigte sich weiterhin leicht rückläufig und lag in 2020 bei 19.038 km.

Diagramm: Entwicklung der Jahresfahrleistung und des mittleren Fahrzeugbestands* von Lastkraftwagen bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse seit 2016 (Bild hat eine Langbeschreibung)

Seit 2014 nahm die Jahresfahrleistung von Lkw bis 3,5 t zGM um nahezu 30 Prozent zu.

Diagramm: Entwicklung der Jahresfahrleistung seit 2014 - Index, Basisjahr 2014 (Bild hat eine Langbeschreibung)

Entwicklung der Fahrleistungen nach Antriebsarten seit 2016

In 2020 entfielen 51,4 Prozent der Personenkraftwagen (Pkw)-Inländerfahrleistung auf Pkw mit Benzin-Motor. Diese belief sich auf 322,1 Milliarden Kilometer (-1,0 % zum Vorjahr). Die Jahresfahrleistung von Pkw mit Diesel-Motor zeigte sich mit 284,1 Milliarden Kilometer stärker rückläufig (-2,7 % zum Vorjahr).

Sonstigen Antriebsarten (Elektro-, Gas-, Hybrid und andere Antriebe) wiesen in 2020 eine Steigerung der Jahresfahrleistung auf, allerdings blieb diese mit einem Anteil von 3,2 Prozent der gesamten Pkw-Inländerfahrleistung auf niedrigem Niveau.

Diagramm: Entwicklung der durchschnittlichen Jahresfahrleistung für Personenkraftwagen nach Antriebsart seit 2016 (Bild hat eine Langbeschreibung)

Die durchschnittliche Jahresfahrleistung je Pkw mit Diesel-Motor ist weiter auf 19.353 km gesunken. Ein Pkw mit sonstigem Antrieb lag in 2020 bei durchschnittlich 14.951 km pro Jahr. Für Pkw mit Benzin-Motor gingen die Kilometer pro Jahr auf 10.395 km zurück.

Diagramm: Entwicklung der Jahresfahrleistung für Personenkraftwagen nach Antriebsart seit 2016 (Bild hat eine Langbeschreibung)

Laut Schätzung der Inländerfahrleistung für Lkw bis 3,5 t zGM entfielen 96,5 Prozent auf Fahrzeuge mit Diesel-Motor. Eine Verschiebung zu sonstigen Antriebsarten war auch in 2020 nicht festzustellen.

Diagramm: Entwicklung der Jahresfahrleistung für Lastkraftwagen bis 3,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse nach Antriebsart seit 2016 (Bild hat eine Langbeschreibung)

*Hinweis zum mittleren Fahrzeugbestand:

Das Zentrale Fahrzeugregister (ZFZR) des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) bildet die Grundlage für die Hochrechnung der geschätzten Fahrleistung. Während sich das ZFZR täglich durch Neuzulassungen, An- und Abmeldungen verändert, muss für die Hochrechnung ein zeitraumbezogener "Mittelwert", der so genannte "mittlere Fahrzeugbestand", gebildet werden. Dieser basiert auf dem Prinzip der "Fahrzeugmonate", wobei Bestandsveränderungen je Schicht zeitanteilig berücksichtigt werden. Zentrales Schichtungsmerkmal ist die Fahrzeugart. Die Zuordnung einzelner Fahrzeuge zu den Fahrzeugarten erfolgt anhand des im Projekt FE-Nr.: 70.0832/2008 entwickelten Verfahrens. Zu beachten ist, dass methodenbedingt Abweichungen im Vergleich zum zeitpunktbezogenen jährlichen und vierteljährlichen Bestand der amtlichen Fahrzeugstatistik bestehen. Der Schlussbericht zum Auftrag "Laufende Hochrechnung der Kfz-Fahrleistungen auf der Basis von Hauptuntersuchungen" enthält weitere Informationen dazu.

Hinweis zur Interpretation der Daten zum Pandemie-Jahr 2020

Zentraler Bestandteil der Schätzung der Jahresfahrleistung ist die mittlere monatliche Fahrleistung eines Fahrzeugs, wobei der gesamte Zeitraum seit Erstzulassung einfließt. Ereignisse am aktuellen Rand – wie zum Beispiel die Corona-Pandemie und die Auswirkungen der damit einhergehenden politischen Entscheidungen mit Einfluss auf die Mobilität im Allgemeinen und die Inländerfahrleistung im Speziellen – finden daher nicht unmittelbar Ausdruck in den geschätzten Zahlen. Siehe auch: 

Qualitätsbericht zu Statistiken über den Verkehr in Kilometern der deutschen Kraftfahrzeuge, Stand: Juni 2021PDF, 518KB, Datei ist nicht barrierefrei

Ein stark vereinfachendes Beispiel*:

Ein 5 Jahre alter privater Pkw fährt normalerweise 10.000 km im Jahr - im Jahr 2020 pandemiebedingt nur 3.000 km. Basis für die Berechnung der zentral in das Modell einfließenden, mittleren monatlichen Fahrleistung ist daher der Gesamtkilometerstand von 43.000 km. Die durchschnittliche monatliche Fahrleistung läge also bei

43.000 km/60 Monate = 716 km/ Monat.

Für das Jahr 2020 ergäbe sich daraus eine Jahresfahrleistung von 8.592 km (716 km x 12 Monate). In der Realität läge die mittlere, monatliche Fahrleistung im Jahr 2020 jedoch bei

3.000 km/12 Monate = 250 km/ Monat.

Auch die eingesetzten Korrekturfaktoren für junge Fahrzeuge, welche noch zu keiner Hauptuntersuchung vorgeführt wurden, berücksichtigen keine pandemiebedingte Fahrleistungsveränderung Zu den Auswirkungen der Korrekturfaktoren siehe auch 

Revisionsbericht 2019, Verkehr in Kilometern (VK),PDF, 468KB, Datei ist nicht barrierefrei

Somit wird der pandemiebedingte Rückgang der Fahrleistung unterschätzt – je nach Fahrzeugart und Antriebsart in unterschiedlicher Weise. Es ist anzunehmen, dass zum Beispiel der Rückgang bei Pkw mit privater Nutzung in der Realität deutlich ausgeprägter ist.

Auswirkungen der Pandemie auf den Bestand (Neuzulassungen und Außerbetriebsetzungen) finden durch die Hochrechnung auf den mittleren Bestand im Jahr 2020 allerdings volle Berücksichtigung.

An der Optimierung des Verfahrens wird gearbeitet.

*Das Schätzmodell enthält weitere Faktoren und Berechnungen für Fahrzeuge, welche im betreffenden Berichtsjahr nicht zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden (Ausgleich der verzerrten Stichprobe) sowie sich anschließende Hochrechnungsprozesse auf den mittleren Fahrzeugbestand eines Berichtsjahres.